d i e   G e d a n k e n   s i n d   f r e i   . . .     

Tessin: oberhalb der Nebelwolken über dem Lago Maggiore (2009)







Klimawandel und menschliche Dekadenz

"Niemand kann zweimal in denselben Fluss steigen", hat ein gewisser Heraklit von Ephesos schon vor etwa zweieinhalb Tausend Jahren treffenderweise festgestellt. Damit meinte er, dass nicht nur das Wasser, das den Fluss hinabfließt, beim zweiten Mal ein anderes ist, nein auch der Mensch ist nicht mehr derselbe, weil er zwischenzeitlich gealtert und womöglich gereift ist. "Alles fließt" (griechisch: "panta rhei"), sagen die Philosophen; "wer rastet, der rostet", sagt der Volksmund. Warum sollte also ausgerechnet das Klima im Stillstand verharren?

Natürlich wandelt sich auch das Klima. Spuren der letzten Eiszeit finden sich noch heute in der Norddeutschen Tiefebene genauso wie im Alpenvorland. Aktuell sind es die Messreihen der Wetterstationen, die weltweit mehr oder weniger systematisch erhoben wurden, und die für die letzten Jahrzehnte und - soweit die Aufzeichnungen Welt- und Bürgerkriege überlebt haben - auch für die Jahrzehnte davor einen stetigen Anstieg der Temperaturen an der Erdoberfläche belegen. Füttert man nun die Computer mit diesen Wetterdaten der unmittelbaren Vergangenheit, und lässt man dann statistische Zeitreihenanalysen gespickt mit speziellen Klimamodellen durchrechnen, erhält man selbstverständlich Prognosen, die einen Fortgang des Temperaturanstiegs voraussagen. Alles andere wäre aus statistischer Sicht auch nicht erwartungsgemäß.

Fakt ist außerdem, dass mit dem Entstehen der Industrienationen der Mensch nicht nur angefangen hat, das Wetter systematisch zu beobachten, sondern auch die fossilen Brennstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas zu "verheizen" und damit aktiv in den Kohlenstoffkreislauf einzugreifen. Der Anstieg des CO2-Anteils in der Erdatmosphäre, der gemäß entsprechender Mess- und vor allem Schätzreihen in den letzten knapp 200 Jahren etwa 40% betragen hat, wird von vielen Klimaforschern auf das Freisetzen des Kohlenstoffs, der zuvor in fossilen Brennstoffen gebunden war, zurückgeführt. Angemerkt sei hier aber auch, dass der Mensch mit der Atemluft ebenfalls Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre befördert. Die Menge entspricht in etwa einem Zehntel des derzeitigen energiebedingten CO2-Ausstoßes. Zusammen betragen diese Emissionen allerdings weit weniger als 10% der gesamten CO2-Emissionen, die auf der Erde auftreten. Schon kleinere natürliche Emissions-Schwankungen in den nicht-anthropogenen Bereichen könnten also den angestiegenen CO2-Ausstoß des Menschen problemlos in den Schatten stellen.

Es liegt auf der Hand, die beiden Messreihen zu den Temperaturen und zum CO2-Gehalt in der Atmosphäre miteinander zu korrelieren. Nur darf das Ergebnis, die deutliche (im Fachjargon: "signifikante") statistische Korrelation, nicht als Beweis eines Zusammenhangs zwischen menschlichen Aktivitäten und dem Klimawandel angesehen werden; das wäre und ist leider tatsächlich ein stümperhafter Umgang mit statistischen Methoden! Neben dem Problem, dass der Anstieg des CO2-Gehalts in der Luft nicht zweifelsfrei auf menschliches Handeln zurückzuführen ist, fehlen zum einen zuverlässige Daten für die länger zurückliegende Vergangenheit, um die Korrelation auch für einen längeren Zeitraum zu bestätigen. Hat die letzte Eiszeit nicht stattgefunden, ohne dass der Mensch aktiv in den Kohlenstoffkreislauf eingegriffen hat? Und zum anderen birgt jede Korrelation die Gefahr einer sogenannten Scheinkorrelation in sich. Für den Beweis eines Zusammenhangs müssten zunächst einmal auch alle anderen denkbaren Faktoren neben dem CO2-Gehalt der Atmosphäre mit den Wetterdaten korreliert werden; und diese Ergebnisse müssten dann eine nicht vorhandene Korrelation aufzeigen. Nur den Treibhauseffekt, der eine mögliche plausible Erklärung für einen Zusammenhang liefert, ins Spiel zu bringen, reicht bei Weitem nicht aus. Die Klimaforscher müssen zwangsläufig über den Tellerrand ihres Fachgebiets hinausblicken, um das große komplexe Ganze auch erfassen zu können und dabei alle vorhandenen Effekte zu berücksichtigen.

Die Erderwärmung mittels Treibhauseffekt würde nie stattfinden, wenn von außen, z.B. von der Sonne, keine Energie auf die Erde treffen würde. Diese simple Tatsache findet bei der Treibhauseffekt-Theorie keine besondere Beachtung. Die Sonne, die Intensität ihrer Strahlung, aber auch die irdischen Abschirmmechanismen wie z.B. das Erdmagnetfeld und die Ozonschicht werden stillschweigend als konstant vorausgesetzt. Sie sind es aber keineswegs. Das Erdmagnetfeld, auf dessen Stärke der Mensch offenbar keinen Einfluss hat, da Jules Vernes Reise zum Mittelpunkt der Erde (also zum sogenannten Geodynamo) weiterhin eine Utopie bleibt, ist ebenfalls einem steten Wandel unterworfen. Wir messen und wissen nicht nur, dass die magnetischen Pole wandern, wir wissen auch, dass seit Beginn der Messung der Stärke des Erdmagnetfelds vor knapp 200 Jahren diese sich um fast 10% verringert hat - und zwar nicht linear, sondern mit zunehmender Geschwindigkeit, ähnlich wie auch der CO2-Gehalt in der Atmosphäre mit zunehmender Geschwindigkeit angestiegen ist.

Auch hier liegt es auf der Hand, eine statistische Korrelation anzustellen. Und ganz offensichtlich korreliert das in seiner Stärke abnehmende Erdmagnetfeld mit den steigenden Durchschnittstemperaturen an der Erdoberfläche! Jetzt fehlt eigentlich nur noch eine plausible Theorie, um die Verbindung beider Phänomene zu erklären: Das Magnetfeld lenkt den größten Teil der hochenergetischen ionisierenden Strahlung der Sonnenwinde von der Erde ab, genauer gesagt, an Nord- oder Südpol vorbei. Schwächt sich das Erdmagnetfeld jedoch kontinuierlich ab, trifft immer mehr Sonnenwind-Strahlung auch auf die Erde. Folge ist, dass die elektrisch neutrale Stratosphäre, in der sich die Ozonschicht befindet, zunehmends durch Sonnenwind-Teilchen ionisiert wird, wobei dieses Phänomen in den Polregionen dann sehr viel deutlicher auftritt als in den äquatornahen Breiten. Durch die Ionisierung verringert sich die Ozon-Konzentration, man spricht dann auch von Ozonlöchern, und dadurch wird weniger UV-Strahlung der Sonne absorbiert. Die Stratosphäre kühlt ab, während die Energie der UV-Strahlung verstärkt in die wetterrelevante Troposphäre, die unterhalb der Stratosphäre liegt, vordringt. Und da Energie nicht ins Nichts verschwinden kann, ist ein Anstieg der durchschnittlichen Temperatur an der Erdoberfläche zu erwarten.

Somit haben wir jetzt schon zwei deutliche statistische Korrelationen mit dem Temperaturanstieg der letzten Jahrzehnte gefunden und auch zwei plausible Theorien, um jeweils einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zu konstruieren. Das Entdecken weiterer derartiger Theorien sei den Lesern und Forschern überlassen. Nur soviel: Ich würde bei der Sonnenaktivität oder bei der kosmischen Strahlung, die nicht von der Sonne stammt, anfangen zu suchen. Auch diese schwanken, sind aber bisher als konstant betrachtet worden. Und allen Treibhauseffekt-Fanatikern seien die immer noch weitestgehend unerforschten Ozeane ans Herz gelegt. Diese speichern ein Vielfaches mehr an Kohlenstoffdioxid, als die Erdatmosphäre es tut; in der Fachliteratur wird etwa die 50fache Menge genannt. Außerdem findet ein reger CO2-Austausch zwischen der Atmosphäre und der sogenannten Hydrosphäre statt.

Aber zurück zu den beiden oben genannten Theorien. Welche dieser Theorien stimmt denn nun eigentlich? Haben womöglich die erwähnten Effekte beide einen Einfluss auf den aktuellen Klimawandel, und wenn ja, welcher überwiegt? Oder handelt es sich in beiden Fällen schlichtweg um Kaffeesatzlesen? Die statistischen Korrelationen, so deutlich sie auch sind, geben keine Antwort darauf. Das vermag die Statistik nicht! Dass in der Wissenschaft alleine der Treibhauseffekt derzeit hochgehalten wird, bestätigt einmal mehr den Ausspruch: "Wissenschaft ist der gegenwärtig anerkannte Stand des Irrtums." Dabei scheint der Wunsch Vater des Gedanken zu sein. Beinhaltet nicht die Überlegung, der Mensch sei schuld am Klimawandel, auch den Gedanken, dass der Mensch sein Verhalten nur ändern müsse, um den Klimawandel aufzuhalten oder doch zumindest in eine andere Richtung zu lenken? In diesem Zusammenhang hört und liest man auch von einer angeblich bevorstehenden "Klimakatastrophe", die vom Menschen verursacht wird. Eine derartige Selbstüberschätzung der menschlichen Fähigkeiten nenne ich Gotteslästerung, weil der Mensch in seiner Selbstherrlichkeit glaubt, sich hier über die Natur stellen zu können.

Dass der Treibhauseffekt das vorherrschende Klimaforschungsparadigma geworden ist, hat Gründe. Zunächst einmal ist es die zeitlich zuerst aufgestellte Klimatheorie. Sie füllte eine Lücke aus, die für alle später formulierten Theorien kaum noch Platz bietet. Dazu kommt, dass Wissenschaft und Forschung alles andere als frei und nach der Wahrheit strebend sind. Ein Großteil der Forschungsgelder stammt aus staatlichen Quellen und von Lobbyisten-Gruppen sowie aus der gewinnorientierten Wirtschaft und dient letztendlich einer angewandten Auftragsforschung. Damit werden also überwiegend Studien finanziert, die den Auftraggebern Argumente für ihre Ideologien, Macht- und Gewinngelüste liefern sollen. Unabhängige Grundlagenforschung ist ein seltenes Phänomen. Aber auch die Strukturen in der Wissenschaftswelt behindern die Suche nach der Wahrheit. Ein Nachwuchswissenschaftler ist am Anfang seiner Karriere ein Niemand. Will er etwas werden, muss er die Gunst einer Koryphäe im jeweiligen Fachbereich erlangen, um dann als Assistent oder dergleichen der Fachwelt vorgestellt zu werden und somit an Bekanntheit zu gewinnen und Anerkennung zu bekommen. Vulgär ausgedrückt, muss ein Nachwuchswissenschaftler zunächst seinem Doktorvater in den Arsch kriechen. Neue Erkenntnisse haben da keine Chance! Und so verwundert es auch nicht, dass ein hier nicht namentlich genannter Südkoreaner und mit ihm sein ganzes Team über Jahre hinweg gefälschte Studien zum Klonen von Menschen erfolgreich in die Wissenschaftswelt getragen haben. Erschreckend dabei ist, dass trotz fehlender Replikationen anderer Wissenschaftler die Studien überhaupt in die Öffentlichkeit gelangt sind. Hier haben auch die Medien versagt, die eigentlich eine Kontrollfunktion ausüben sollten. Statt dessen lassen sich die Medien allzu oft und allzu leichtfertig vor die Karren übler Rattenfänger spannen und beschwören geradezu - wie im aktuellen Fall des Klimawandels - eine Massenpanik herauf. Ernst zu nehmende Zweifel verblassen angesichts dieser gewaltigen Maschinerie, die ich mit dem Ausdruck "Gehirnwäsche" bezeichnen würde.

Daher sehe ich mich auch genötigt, die vorliegenden Zeilen einer verängstigten Öffentlichkeit an die Hand zu geben. Ich jedenfalls möchte nicht erleben, dass wir weltweit die Nutzung fossiler Brennstoffe verbieten und dann feststellen, dass z.B. eine Umpolung des Erdmagnetfelds, die in unregelmäßigen Abständen immer wieder stattfindet und statistisch gesehen mehr als 500.000 Jahre überfällig ist, den Klimawandel maßgeblich bestimmt, und somit alle Anstrengungen bezüglich einer Verringerung der anthropogenen CO2-Emissionen völlig umsonst gewesen sein werden. Lasst uns endlich den besitzstandswahrenden Konservativismus beiseite legen und akzeptieren, dass alles fließt - auch das Klima. Letztendlich gibt es kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung. Wir sollten unsere Kraft nicht daran verschwenden, das Klima ändern zu wollen. Wir sollten anstelle dessen zusehen, unsere Lebensweise an den prognostizierten Klimawandel anzupassen. Und das wird uns mehr Kraftanstrengungen abverlangen, als uns lieb ist.

© Andreas Schröder, Februar 2007

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